Zahlreiche Sonderveranstalten runden die Chemnitzer Filmnächte ab:
Die Filmnächte präsentieren erstmals eine Theaterproduktion: „Der Gott des Gemetzels“ von Yasmina Reza kommt in der Inszenierung des Fritz-Theaters zur Filmnächte-Halbzeit – am 29. und 30. Juli sowie am 1. August – drei Mal zur Aufführung. Die Komödie zeigt, wie schnell die bürgerliche Kultiviertheit aufbrechen und ein vermeintlich nichtiger Streit eskalieren kann. Das Fritz-Team unter Leitung von Isabelle Weh, Hardy Hoosman und Alica Weirauch wird jede Menge Spielfreude mitbringen und verbreitet den Charme des eigenen Hauses auch auf dem Theaterplatz.
Mit Kabarettistin Ellen Schaller präsentiert sich am 12. August, 18.00 Uhr ein weiterer Chemnitzer Bühnenprofi auf dem Theaterplatz – diesmal in ungewohnterer Rolle als Autorin in einer Lesung. Sie wird gemeinsam mit Gästen wie Oberbürgermeister Sven Schulze und Gastronom Uwe Dziuballa aus ihrem Buch „Chemnitz – Eine Liebeserklärung“ vortragen, für das sie mit unterschiedlichsten Chemnitzerinnen und Chemnitzern aller Alters- und Berufsgruppen Gespräche führte. Genau zwei Fragen leiteten sie dabei: „Was liebst du an Chemnitz?“ und „Hast du einen Lieblingsort und einen Geheimtipp für die Stadt?“.
Ebenfalls zu einer Lesung wird am 11. August, 18.00 Uhr Augustusburgs Bürgermeister Dirk Neubauer bei den Filmnächten erwartet. Der streitbare Journalist, Medienberater und nun auch Politiker will dabei nicht nur seine Bestandsaufnahme zum Zustand der Demokratie in Sachsen und Deutschland vorstellen, sondern mit den Besucherinnen und Besuchern auch über Veränderungsnotwendigkeiten ins Gespräch kommen.
Chemnitzerisch musikalisch geht es am 16. Juli und am 13. August auf dem Theaterplatz zu – mit sehr unterschiedlichen Facetten: Während am Juli-Freitag ab 19.30 Uhr bei „Friday I’m in Love“ die rauen Gitarren-, Cello- und Trompetenklänge der Rockband Calaveras die Atmosphäre staubiger, gottverlassener Wüsten in Erinnerung rufen, verspricht im August der Internationale Chor Unity einen besonderen Klangabend mit einem bunten Repertoire an Liedern in verschiedenen Sprachen und Musiktraditionen, insbesondere aus den Partnerstädten von Chemnitz – auch zum Mitsingen.
Auch im Filmprogramm spielt Chemnitz in der Filmnächte-Saison 2021 eine Rolle: Am 1. August, 18.45 Uhr werden Erinnerungen an die Stadt vor 50 Jahren geweckt, wenn Filmsammler Sandro Schmalfuß sein Filmarchiv Chemnitz öffnet und eine neue Zusammenstellung zum „Wiedersehen mit Karl-Marx-Stadt – die Stadt in den 1970er Jahren“ einlädt.
Eine Kino-Premiere erlebt auch eine spektakuläre Geschichte, in der zwei Chemnitzer die Hauptrolle spielten: Hans-Peter Spitzner und seine damals siebenjährige Tochter Peggy aus Karl-Marx-Stadt gelten als die letzten bekannten „Mauerflüchtlinge“: Im August 1989 flohen sie im Kofferraum eines amerikanischen Soldaten über den Checkpoint Charlie aus der DDR nach West-Berlin. Hintergründe und Umstände der Flucht beleuchtet der Animodokfilm „Der Entschluss“ von Nancy Brandt und Thomas Beckmann. Am 21. Juli um 19.00 Uhr wird der Streifen im Rahmen der
Filmnächte Chemnitz erstmals in Kino-Format für Zuschauerinnen und Zuschauer zu erleben sein – die Macher des Films und die Protagonisten werden auf dem Platz dabei sein, um ihre Geschichte mit dem Publikum zu teilen.