„In der Zellstoffindustrie ist die innovative und nachhaltige Herstellung von biobasierten Produkten im industriellen Maßstab bereits seit Jahrzehnten gelebte Praxis. Mit der Unterzeichnung der Absichtserklärung wollen wir die Entwicklung der industriellen Bioökonomie in der Region voranbringen und zur Profilierung der Bioökonomieregion Mitteldeutschland beitragen“, erklärt Dr. Martin Zenker. Werkleiter der Zellstoff Stendal GmbH. Das Unternehmen gehört zur Mercer International Inc., einem weltweit tätigen Hersteller von Holz- und Bioprodukten sowie Bioenergie mit Standorten in Deutschland, Kanada und den USA. Das Stendaler Zellstoffwerk verfügt über eine jährliche Produktionskapazität von 740.000 Tonnen NBSK-Zellstoff und erzeugt 148 Megawatt Ökostrom.
„Die Entwicklung neuer, umweltschonender chemischer Prozesse, die chemische Nutzung und Speicherung elektrischer Energie aus erneuerbaren Quellen sowie die Entwicklung neuer Wirkstoffe beispielsweise für die Biomedizin bilden seit vielen Jahren einen zentralen Forschungsfokus unserer Universität. Durch die Mitwirkung an der Bioökonomieregion-Plattform wollen wir unsere Expertise noch besser mit komplementären Partnern vernetzen, den Wissenstransfer zwischen Wissenschaft und Wirtschaft stärken und so neue Impulse für Wertschöpfung in der Region auslösen“, erklärt Prof. Dr.-Ing. habil. Jens Strackeljan, Rektor der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg.
Neben der Zellstoff Stendal GmbH und der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg haben in den vergangenen Wochen weitere regionale Partner aus Wirtschaft und Wissenschaft die Absichtserklärung unterzeichnet. Dazu gehören die Veolia Klärschlammverwertung Deutschland GmbH, das Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung GmbH UFZ, das Fraunhofer-Zentrum für Internationales Management und Wissensökonomie IMW, das IKTR – Institut f. Kunststofftechnologie und -recycling e.V., das TITK – Thüringisches Institut für Textil- und Kunststoff-Forschung e.V., die Volksbank Mittweida eG, die MSE Mittelsächsische Bürgerenergiegenossenschaft eG, die IAK Agrar Consulting GmbH und der INNOVENT e. V.
Zu den 23 Erstunterzeichnern der im Mai 2022 veröffentlichten und dem Deutschen Bioökonomierat übergebenen Erklärung gehören neben der Europäischen Metropolregion Mitteldeutschland, dem Deutschen Biomasseforschungszentrum (DBFZ) und dem BioEconomy e.V. auch die UPM Biochemicals GmbH, die VERBIO Vereinigte BioEnergie AG, die Südzucker AG, die CropEnergies AG, die EW Biotech GmbH, die InfraLeuna GmbH, die Infra-Zeitz Servicegesellschaft mbH, das Fraunhofer-Zentrum für Chemisch-Biotechnologische Prozesse CBP, der Technologiepark Weinberg Campus, die Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, die Hochschule Merseburg, die Hochschule Anhalt, die Fachhochschule Erfurt, die Hochschule Nordhausen, die Holzbau Kompetenz Sachsen GmbH, das WIR!-Bündnis Holz-21-regio, das RUBIO-Bündnis, das WIR!-Bündnis „BioZ – Biobasierte Innovationen aus Zeitz“, die Kreisentwicklungsgesellschaft Saalekreis mbh sowie die Standortmarketing Mansfeld-Südharz GmbH.
In dem Papier bekräftigen die Unterzeichner ihren Willen, gemeinsam „Mitteldeutschland zur Bioökonomieregion zu entwickeln, in der leistungsfähige biobasierte Prozesse und innovative Produkte erforscht, produziert und vermarktet werden“. Gemeinsam solle dazu eine länderübergreifende Plattform geschaffen werden, welche die regionalen Akteure aus Wirtschaft, Verwaltung und Forschung miteinander vernetzt, neue Impulse für Innovationen, Wertschöpfung und Kooperationsmodelle generiert und die Alleinstellungsmerkmale der Region europaweit sichtbar macht“.
Dazu ist als einer der nächsten Schritte die Einrichtung einer Projektgruppe unter dem Dach der Europäischen Metropolregion Mitteldeutschland (EMMD) geplant, in deren Rahmen die beteiligten Partner die in der Absichtserklärung definierten Themenfelder weiterbearbeiten werden. Bereits jetzt arbeitet die Europäische Metropolregion Mitteldeutschland im Rahmen der Bund- Länderinitiative mit dem Deutschen Bioökonomierat zusammen und vertritt hierbei die Interessen der Region. Darüber hinaus gehört das Thema Bioökonomie zu den zentralen Zukunftsfeldern im Rahmen der Strukturwandelaktivitäten der EMMD, etwa im Rahmen des Modellvorhabens „Unternehmen Revier“ des Bundeswirtschaftsministeriums.
In der Europäischen Metropolregion Mitteldeutschland engagieren sich strukturbestimmende Unternehmen, Städte und Landkreise, Kammern und Verbände sowie Hochschulen und Forschungseinrichtungen aus Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen mit dem gemeinsamen Ziel einer nachhaltigen Entwicklung und Vermarktung der Wirtschafts-, Wissenschafts- und Kulturregion Mitteldeutschland.
Weitere Informationen
Absichtserklärung Bioökonomieregion Mitteldeutschland (PDF)
Informationsseite Bioökonomieregion Mitteldeutschland
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