Willensbekundung und Startschuss für Wasserstoffregion Mitteldeutschland

03. November 2021
Mitteldeutschland besitzt beste Voraussetzungen und den Willen, sich in den kommenden Jahren zu einer gemeinsamen, starken Wasserstoffregion zu entwickeln. So das Fazit des 1. Mitteldeutschen Wasserstoffkongresses am Dienstag in Leuna, zu dem 220 Akteure aus Wirtschaft, Wissenschaft, Politik und Verwaltung auf Einladung der Europäischen Metropolregion Mitteldeutschland und des Wasserstoffnetzwerkes HYPOS zusammenkamen.

„Die vollständige Dekarbonisierung der Energieversorgung und Wirtschaft in Europa bis zum Jahr 2050 ist eine große Chance für Mitteldeutschland. Denn die Region verfügt bei der Schlüsseltechnologie „Grüner Wasserstoff“ dank der vorhandenen Infrastruktur, Wertschöpfungsketten, Industriepartner und Forschungskompetenzen über ideale Voraussetzungen, um ganz vorn dabei zu sein“, betonte zum Auftakt des Kongresses Burkhard Jung, 1. Vorsitzender der Europäischen Metropolregion Mitteldeutschland und Oberbürgermeister der Stadt Leipzig. „Mit dem Aufbau einer mitteldeutschen Wasserstoffwirtschaft können wir die vorhandenen industriellen Kerne in der Region durch eine neue Rohstoff- und Energiebasis sichern und neue Impulse für Wertschöpfung, Innovation und Arbeitsplätze generieren“, so Burkhard Jung weiter.

„Wir sind stolz darauf, dass der bereits 2013 von uns initiierte Forschungsprozess entlang der gesamten Wertschöpfungskette des „Grünen Wasserstoffs“ jetzt Form der ersten Leuchtturmprojekte in die industrielle Anwendung mündet“, betont Jörn-Heinrich Tobaben, Geschäftsführer der Metropolregion Mitteldeutschland und Vorstandsmitglied des Wasserstoff-Netzwerkes HYPOS. „Im jetzt beginnenden globalen Wasserstoff-Wettbewerb müssen wir die großen Potenziale der Region bündeln und in enger, länderübergreifender Zusammenarbeit gemeinsam weiter ausbauen, Der heutige Tag war ein gelungener Startschuss für die gemeinsame Wasserstoffregion Mitteldeutschland “, so das Fazit von Jörn-Heinrich Tobaben.

Auch Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Dr. Reiner Haseloff, der live per Video zugeschaltet war, betonte in seinem Grußwort die Chancen durch die Technologie für den Strukturwandel im Mitteldeutschen Revier. „Der 1. Mitteldeutsche Wasserstoffkongress kommt einer Willensbekundung aller Beteiligten gleich, diesen Prozess gemeinsam zu gestalten“, so der Ministerpräsident in seiner Rede.

Ein beherrschendes Thema auf dem 1. Mitteldeutschen Wasserstoffkongress war der notwendige Ausbau der erneuerbaren Energien, um die zukünftigen Bedarfe an „Grünem Wasserstoff“ decken zu können. Darüber diskutierten auf dem Podium Thomas Wünsch, Staatssekretär im Ministerium für Wissenschaft,

Energie, Klimaschutz und Umwelt des Landes Sachsen-Anhalt, Carsten Feller, Staatssekretär im Thüringer Ministerium für Wirtschaft, Wissenschaft und Digitale Gesellschaft und Dr. Gerd Lippold, Staatssekretär im Sächsischen Staatsministerium für Energie, Klimaschutz, Umwelt und Landwirtschaft.

Auf großes Interesse bei den Kongressteilnehmern stieß die Vorstellung der Zwischenergebnisse der aktuell laufenden Potenzial- und Machbarkeitsstudie „Wasserstoffnetz Mitteldeutschland“. Die von der Metropolregion Mitteldeutschland und mehr als einem Dutzend regionaler Partner in Auftrag gegebene Studie ermittelt die zukünftigen Bedarfe und Erzeugungspotenziale für Wasserstoff in der Region bis zum Jahr 2040 und wird Handlungsempfehlungen für den schrittweisen Ausbau der vorhandenen Infrastruktur zu einem mitteldeutschen Wasserstoffnetz geben. Die finalen Ergebnisse sollen noch in diesem Jahr veröffentlicht werden.

Im Rahmen der Veranstaltung präsentierten 21 Unternehmen, Forschungseinrichtungen und Netzwerke aus Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen ihre aktuellen Wasserstoffprojekte in den Bereichen Energieversorgung, Rohstoffsicherung und Mobilität, darunter BMW, DHL, Linde, TotalEnergies, VNG, LEAG, Südzucker, die L-Gruppe und die Fraunhofer-Gesellschaft. In einer begleitenden Posterausstellung wurde mit über 60 Vorhaben die komplette Bandbreite der Wasserstoffaktivitäten in Mitteldeutschland vorgestellt.

In der Europäischen Metropolregion Mitteldeutschland engagieren sich strukturbestimmende Unternehmen, Städte und Landkreise, Kammern und Verbände sowie Hochschulen und Forschungseinrichtungen aus Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen mit dem gemeinsamen Ziel einer nachhaltigen Entwicklung und Vermarktung der Wirtschafts-, Wissenschafts- und Kulturregion Mitteldeutschland.

Seit 2013 ist der HYPOS e.V. ein Netzwerk für alle Interessierten der Wasserstoffwirtschaft. HYPOS kombiniert mit über 145 Mitgliedern die Potenziale innovativer KMU mit den Kompetenzen der Industrie sowie der Expertise von Hochschulen und Forschungseinrichtungen. Gemeinsam verfolgen alle HYPOS-Mitglieder das Ziel, eine sektorenübergreifende Grüne Wasserstoffwirtschaft zu etablieren.

Pressekontakt:
Kai Bieler
Pressesprecher
Metropolregion Mitteldeutschland Management GmbH
Tel.: 0341 / 6 00 16- 19
E-Mail: bieler@mitteldeutschland.com

Weitere Informationen
Videomitschnitt der Veranstaltung

Webseite HYPOS