So bewertet die Mehrheit der Menschen im mitteldeutschen Revier ihre persönliche Lebenssituation positiv: 72 Prozent der Befragten vergeben die Schulnoten 1 bis 3. Besonders bemerkenswert ist der Anteil derjenigen, die mit den Noten 1 oder 2 eine (sehr) hohe Zufriedenheit angeben – er liegt 2025 bei 42 Prozent und erreicht damit den zweithöchsten Wert seit Beginn der Erhebung im Jahr 2020. Nur im ersten Befragungsjahr lag dieser Anteil noch höher. Diese Einschätzungen spiegeln sich auch in der Bewertung der allgemeinen Lebensqualität in der Region wider: 74 Prozent zeigten sich damit (besonders) zufrieden – ein leichter Anstieg gegenüber dem Vorjahr (2024: 72 Prozent).
Rück- und Ausblick auf Entwicklungen des Reviers bleiben verhalten, aktuelle Einschätzung stabil
Während die persönliche Lebenssituation positiv bewertet wird, bleibt der Rückblick auf die Entwicklung der Region deutlich verhaltener. 23 Prozent der Befragten geben an, dass sich die Situation im mitteldeutschen Revier in den vergangenen fünf Jahren verbessert habe – ein deutlicher Rückgang gegenüber dem Vorjahr (2024: 31 Prozent).
Ebenso ist die Zukunftseinschätzung des mitteldeutschen Reviers rückläufig: 44 Prozent der Befragten blicken optimistisch auf die kommenden Jahre in der Region – ein Rückgang um sieben Prozentpunkte im Vergleich zum Vorjahr. Demgegenüber steht allerdings die weiterhin stabile Bewertung der gegenwärtigen Lage: 62 Prozent vergeben für die aktuelle Situation im Revier die Schulnoten 1 bis 3 – ein nur leicht geringerer Wert als im Vorjahr (64 Prozent).
Gesellschaftliche Faktoren prägen das Stimmungsbild
Zu berücksichtigen ist bei der Bewertung des Stimmungsbilds aber, dass die diesjährige Befragung in einer Zeit politischer und wirtschaftlicher Veränderungen im Frühjahr 2025 stattfand und dadurch deutlich sichtbar macht, welche gesellschaftlichen und politischen Themen die persönliche Einschätzung der Zukunft und die Sorgen der Bevölkerung beeinflussen. An erster Stelle steht die Sorge vor anhaltender Inflation: 83 Prozent der Befragten sehen in Preissteigerungen einen (sehr) belastenden Einflussfaktor. Auf Platz zwei folgt mit 70 Prozent der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine, dessen Bedeutung im Vergleich zum Vorjahr konstant hoch bleibt.
Neu in der Liste der am häufigsten genannten Belastungen sind die Themen Migration (59 Prozent), wirtschaftliche Entwicklungen (53 Prozent), der Regierungswechsel auf Bundesebene (49 Prozent) sowie die geopolitische Lage (44 Prozent).
Energiewende: Ausbau erneuerbarer Energien trifft auf breite Zustimmung
Die Zustimmung zur Energiewende im mitteldeutschen Revier bleibt stabil und auf hohem Niveau: 47 Prozent der Befragten befürworten die übergeordneten Ziele der Energiewende, während 36 Prozent ihnen kritisch gegenüberstehen. Noch ausgeprägter zeigt sich die Unterstützung beim Ausbau konkreter Technologien. So sprechen sich 83 Prozent der Befragten für den weiteren Ausbau der Solarenergie aus. Auch Erdwärme (77 Prozent), Bioenergie (71 Prozent), grüner Wasserstoff (65 Prozent) und Windenergie (64 Prozent) stoßen auf breite Zustimmung.
Über den Mitteldeutschland-Monitor
Die von der Europäischen Metropolregion Mitteldeutschland und der MAS Gesellschaft für Marktanalyse und Strategie initiierte Online-Befragung untersucht seit dem Jahr 2020 das Meinungsbild der Bevölkerung in den neun Gebietskörperschaften des Mitteldeutschen Reviers zur Entwicklung der Region, zu den Themen Energiewende, Strukturwandel und Zukunftstechnologien sowie zur Zufriedenheit mit ihrer Lebenssituation. Die Sächsische Agentur für Strukturentwicklung (SAS) und die Stabsstelle „Strukturwandel im Mitteldeutschen Revier“ des Landes Sachsen-Anhalt unterstützen das Projekt als Partner und wichtigen Informationsbaustein und Beteiligungsformat für den Strukturwandel im Mitteldeutschen Revier. Für die 6. Auflage der repräsentativen Online-Umfrage wurden vom 27. März bis 11. April 2025 insgesamt 2.003 Personen in Leipzig, Halle (Saale) und den Landkreisen Altenburger Land, Anhalt-Bitterfeld, Burgenlandkreis, Saalekreis, Leipzig, Mansfeld-Südharz und Nordsachsen befragt. Die Ergebnisse sind unter www.mitteldeutschland-monitor.de abrufbar.
Weitere Informationen:
Ergebnispräsentation 6. Welle Mitteldeutschland-Monitor (PDF)
Webseite Mitteldeutschland-Monitor