Wie können komplexe Themen so aufbereitet werden, dass sie für alle verständlich und zugänglich sind? Indem die Betroffenen selbst aktiv mitgestalten!
Schülerinnen und Schüler des Landesbildungszentrums für Blinde und Sehbehinderte „Hermann von Helmholtz“ in Halle (Saale) entwickeln eigene Unterrichtsmaterialien in Leichter Sprache. Ihr Thema: Die Situation von Menschen mit Behinderungen im Nationalsozialismus. Ein wichtiges, aber bislang wenig beachtetes Kapitel der Geschichte.
In Workshops wurde gemeinsam recherchiert, geschrieben, übersetzt, geprüft und gestaltet, begleitet von Fachleuten und getragen von viel Engagement. Entstanden sind Lernkarten und Broschüren, die Geschichte barrierefrei vermitteln und so Inklusion und Teilhabe im Unterricht fördern.
Das Projekt Positive AUSlese wurde vom Team Tagebuch der Gefühle entwickelt und 2025 mit einem Preis beim Ideenwettbewerb REVIERPIONIER ausgezeichnet. Es ist als Pilotprojekt angelegt und folgt den Prinzipien der Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) mit dem Ziel, Wirkung weit über das erste Projekt hinaus zu entfalten.
„Jedes Jahr begleiten wir einige REVIERPIONIER-Projekte mit der Kamera. So wird sichtbar, wie groß die Ideenvielfalt im Strukturwandel ist und wie viel Engagement dahintersteht. Das Projekt Positive AUSlese ist dafür ein starkes Beispiel: Projektteilnehmende entwickeln Unterrichtsmaterialien in Leichter Sprache und machen damit ein wichtiges Stück Geschichte barrierefrei. Das zeigt nicht nur, wie gelebte Inklusion aussieht, sondern auch, wie junge Menschen Verantwortung übernehmen und demokratische Werte aktiv mitgestalten“, sagt Carolin Haynert, Projektmanagerin REVIERPIONIER.
Foto: Carolin Haynert | © Tom Schulze
Zum Wettbewerb
Die Stabsstelle „Strukturwandel im Mitteldeutschen Revier“ der Staatskanzlei und Ministerium für Kultur des Landes Sachsen-Anhalt hat 2022 im Sinne des Landesmottos #moderndenken den Ideenwettbewerb REVIERPIONIER ins Leben gerufen, um den Strukturwandel im Mitteldeutschen Revier Sachsen-Anhalt zu fördern. Jährlich stehen dafür insgesamt 1 Million Euro Preisgeld für Projektideen zur Verfügung.
Der Wettbewerb wird im Rahmen des Förderprogramms „Stärkung der Transformationsdynamik und Aufbruch in den Revieren und an den Kohlekraftwerkstandorten – STARK“ gefördert.
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