Perspektiven für die mitteldeutsche Bildungslandschaft schaffen

13. Oktober 2022
Wie lässt sich die mitteldeutsche Bildungslandschaft zukunftsorientiert gestalten und wie sehen die Anforderungen an die Fachkräfteausbildung im Strukturwandel aus? Diesen Fragen widmete sich am Dienstag dieser Woche die Mitteldeutsche Bildungskonferenz „Bildung! Motor für die Region im Wandel“ in Köthen. Im Rahmen der Konferenz stellte die Metropolregion Mitteldeutschland den länderübergreifenden „Revierkompass“ mit zentralen Zukunftsfeldern der Region vor.

„Wenn Mitteldeutschland eine Vorreiterrolle für die Energie- und Rohstoffwende einnehmen will, braucht es auch für die Menschen klare Perspektiven in der Region.  Eine zukunftsweisende Wirtschaft lässt sich nur mit entsprechenden Bildungsangeboten für Green Jobs etablieren, bei denen derzeit ein stark wachsender Fachkräftebedarf besteht. Dabei fallen besonders durch demografische Schrumpfungsprozesse in ländlichen Regionen die notwendigen Bildungsangebote weg. Hier müssen Angebote für alle Altersstufen einen entscheidenden Beitrag leisten, um Akzeptanz und Begeisterung für das Wirtschaften mit nachwachsenden Rohstoffen und erneuerbaren Energien herzustellen“, erklärt Henning Mertens, Projektleiter Strukturwandel der Europäischen Metropolregion Mitteldeutschland.

Dr. Jörg Eulenberger, Verbundleiter BNE-Kompetenzzentrum BiNaKom, ergänzt, dass sich dazu auch Kommunalverwaltungen selbst als wichtige Akteure im Bereich der „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ (BNE) begreifen müssen. Dringliche Aufgabe der Kommunen sei es, das Thema in den regionalen Bildungslandschaften strukturell zu verankern. Konkrete kommunale Projekte im Bereich BNE, aber auch Weiterbildungsangebote, die sich an die Verwaltungsmitarbeitenden selbst richten, könnten hier zur Sensibilisierung für das Thema resp. zur Bewusstseinsbildung beitragen.

Bereit für die digitale Transformation?

Ein weiterer wichtiger Baustein für die erfolgreiche Zukunft der mitteldeutschen Bildungsregion ist der Ausbau digitaler Bildungsangebote. Dass man hier bereits frühzeitig ansetzen muss, betont Bernd Hausschild, Oberbürgermeister der Stadt Köthen (Anhalt). Bereits in der Grundschule werden die Grundsteine einer erfolgreichen digitalen Bildungsbiografie gelegt, auf die die weiterführenden Schulen und die Unternehmen in der Region später aufbauen können. Ein wichtiges Projekt in der Region ist das Netzwerk der Digitalen Lernlabore Anhalt (DiLeLa), zu dem sich die Hochschule Anhalt, der Cluster IT Mitteldeutschland e.V., die Stadt Köthen und über 30 weitere Partner zusammengeschlossen haben.

Das Projekt, das Schulen, Unternehmen und öffentliche Hand zusammenbringt, setzt dabei auf zwei Säulen, so Prof. Dr. Korinna Bade, Projektleiterin an der Hochschule Anhalt: Im Fokus stehen auf der einen Seite die Einrichtung von digitalen Lernlaboren, die online und vor Ort wichtige Kompetenzen vermitteln und einen Bezug zu Unternehmen und Berufsbildern in der Informatik herstellen. Auf der anderen Seite wird die Vernetzung von Multiplikatoren und Akteuren der Bildung in der Region weiter vorangebracht. Insbesondere in Hinblick auf außerschulische Informatikangebote soll eine gemeinsame Perspektive für die Region gestaltet werden.

Die Mitteldeutsche Bildungskonferenz ist eine Veranstaltung der Transferagentur Mitteldeutschland für kommunales Bildungsmanagement (TransMit) und des Netzwerkbüros Bildung im Strukturwandel in Mitteldeutschland (BiSMit). Beide Vorhaben werden aus Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung gefördert.

Weitere Informationen

Webseite Transferagentur Mitteldeutschland (TransMit)

Kurzfassung der EMMD-Studie Fachkräfteentwicklung 2025+ (PDF)

Strategiepapier Revierkompass

 

Impressionen der Mitteldeutschen Bildungskonferenz

Fotos: Swen Reichhold

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