„Mit der Realisierung des Kohleausstieges und des damit verbundenen regionalen Strukturwandels sind neue quantitative sowie qualitative Rahmenbedingungen für die Planung, Entwicklung und Vermarktung von Industrie- und Gewerbeflächen zu erwarten. Aufbauend auf der langjährigen, erfolgreichen Kooperation in der Region Leipzig-Halle will die neue Projektgruppe diese für die gesamte Innovationsregion Mitteldeutschland interkommunal untersuchen und entwickeln“, so Projektgruppenleiter Henning Mertens. Bereits heute seien aufgrund der aktuellen Ansiedlungsdynamik in einigen Teilräumen bereits Angebotsengpässe insbesondere für mittlere und große Gewerbe- und Industrieflächen zu verzeichnen. In anderen fehlten entsprechende Flächen von vornherein ganz. „Vor diesem Hintergrund ist es notwendig, Flächen zukünftig noch bedarfsorientierter zu entwickeln und vorhandene Ansiedlungshemmnisse abzubauen“, so Henning Mertens weiter.
Foto: Henning Mertens, Projektgruppenleiter bei der Innovationsregion Mitteldeutschland
Dazu wurde die bisherige Steuerungsgruppe „Interkommunale Gewerbeflächenentwicklung in der Region Halle/Leipzig“, in der bereits seit 2009 die Städte Leipzig, Halle (Saale), der Landkreis Leipzig, der Landkreis Saalekreis und der Landkreis Nordsachsen mit den Regionalen Planungsverbänden und Kommunen zusammenarbeiteten, um die Landkreise Anhalt-Bitterfeld, Mansfeld-Südharz, Burgenlandkreis und Altenburger Land erweitert. In der neuen Projektgruppe „Industrie- und Gewerbeflächen“ der Metropolregion Mitteldeutschland arbeiten damit jetzt neun Gebietskörperschaften und fünf Planungsverbände aus drei Bundesländern zusammen.
Als erstes Vorhaben wird die neue Projektgruppe eine integrierte Industrie- und Gewerbeflächen-Potenzialstudie für die neun Gebietskörperschaften der Innovationsregion Mitteldeutschland begleiten. In deren Rahmen sollen die rund 80 bis 100 Gewerbe- und Industriegebiete mit verfügbaren Flächen von mindestens 5 Hektar untersucht und bewertet werden. Darüber hinaus sollen rund 60 weitere Potenzialflächen einbezogen werden, die durch den Ausstieg aus der Braunkohleverstromung oder durch das Auslaufen des Vergütungszeitraums für Photovoltaikanlagen nach dem Erneuerbare Energien Gesetz (EEG) verfügbar werden. Ziele sind die Schaffung einer hochwertigen Datenbasis für das Monitoring verfügbarer Industrie- und Gewerbeflächen, die Identifikation räumlich geclusterter Branchenschwerpunkte sowie die Entwicklung standortspezifischer Handlungsempfehlungen für die Regionalplanung und die Wirtschaftsförderung insbesondere vor dem Hintergrund des anstehenden Strukturwandels. Die Umsetzung der Studie soll im Herbst 2019 starten. Das Projekt wird finanziert über die Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der Regionalen Wirtschaftsstruktur“ (GRW).
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