Unternehmen der Lebensmittel-, Chemie- oder Kosmetikindustrie verarbeiten große Mengen an Flüssigkeiten und müssen diese logistisch in ihre Produktion einbinden. Dafür werden sie in sogenannten „Intermediate Bulk Containern“ (IBC) aus Kunststoff oder Metall abgefüllt, transportiert und gelagert. Im Kreislauf zwischen Industrie und Zulieferer sind allein in Deutschland 10 Millionen solcher Container unterwegs, die allerdings bis zu 80% der Zeit leer und ungenutzt in Lagern stehen. Die Dresdner Packwise GmbH ändert das mit dem Sensormodul „Packwise Smart Cap“, das die Container in das Internet der Dinge einbindet. „Das Smart Cap besteht aus einer Hard- und einer Software. Die große Herausforderung für uns war, eine Hardware zu entwickeln, womit die IBCs schnell und einfach nachgerüstet werden können“, erklärt Gesche Wegner, Geschäftsführerin der Packwise GmbH. Das etwa handflächengroße Gerät, ausgestattet mit Sensoren und Funktechnik, wird einfach an den Container außen angeklebt. Über eine Plattform im Internet können nun zu jeder Zeit der Füllstand, der Standort, die Bewegung oder die Temperatur nachverfolgt werden. Damit wird der Container vom passiven Behältnis zum aktiven Teil der Produktionskette. In der Just-in-time Produktion wird die Logistik damit sehr viel sicherer und effizienter.
Foto: Gesche Weger, Geschäftsführerin Packwise GmbH | Bildnachweis: Tom Schulze
Packwise gründeten Felix Weger und Gesche Weger gemeinsam mit dem IT-Entwickler René Bernhardt 2017, nachdem sie sich im Impact Hub Dresden kennengelernt hatten. „Der Standort Dresden ist für uns als IT-Unternehmen klasse, denn hier finden wir durch die TU Dresden die Technikkompetenz, die wir gerade in unserem Entwicklerteam benötigen“, so Gesche Weger. Zwei Jahre nach der Gründung gewannen sie für ihre Innovation bereits einen Nachhaltigkeitspreis und wurden auch vom Europäischen Chemieverband ausgezeichnet. „Der IQ Innovationspreis Mitteldeutschland bedeutet uns besonders viel, weil wir hier erstmals für unsere Technologie ausgezeichnet wurden, die ja schließlich das Herzstück unserer Innovation ist. Für die Kunden ist das gewissermaßen ein Gütesiegel, dem sie zusätzlich vertrauen können“, fügt Gesche Weger hinzu.
Anfang 2021 soll die Serienproduktion beginnen. Bis dahin werden weitere Prototypen gefertigt und mit Pilotkunden getestet. „Die meisten Personen können mit Verpackungsmanagement und den Intermediate Bulk Containern nur begrenzt etwas anfangen, weshalb sie nicht im Mittelpunkt von Forschung und Innovatoren stehen. Der Markt ist allerdings riesig und wir wollen uns in den nächsten fünf Jahren als Industrial Internet of Things Anbieter im Bereich Verpackungen für Flüssigkeiten weltweit etabliert haben.“
Die Innovation wird im untenstehenden Video vorgestellt.
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