Metropolregionen diskutieren über Auswirkungen von Corona

17. September 2021
Wie haben sich 18 Monate Pandemie auf die Entwicklung der deutschen Metropolregionen ausgewirkt? Welche Transformationsprozesse wurden dadurch ausgelöst oder beschleunigt? Diesen Fragen widmeten sich am Dienstag eine gemeinsame Fachveranstaltung des Initiativkreises der Europäischen Metropolregionen in Deutschland (IKM) und des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR). Für die Metropolregion Mitteldeutschland berichtete Martin Buhl-Wagner, Geschäftsführer der Leipziger Messe, über die aktuelle Situation im Messegeschäft.

Im Rahmen der digitalen Fachveranstaltung widmete sich die Metropolregion Mitteldeutschland gemeinsam mit der Metropolregion Stuttgart und der Metropolregion München der Frage „Was tun Metropolregionen zur Sicherung einer optimalen Verkehrsinfrastruktur sowie von Fachmessen und Kongressen?“. Stellvertretend für die Metropolregion Mitteldeutschland gab Martin Buhl-Wagner, Geschäftsführer der Leipziger Messe GmbH, in seinem Vortrag Einblicke, wie sich das Messegeschäft durch die Corona-Pandemie verändert:

„Die Leipziger Messe hat während des coronabedingten Verbots von Präsenz-Messen und -Kongressen rund 20 rein digitale Formate durchgeführt und von den Teilnehmenden sehr gutes Feedback erhalten. Nichtsdestotrotz ist mittlerweile eine „digitale Müdigkeit“ festzustellen: Weit über 90 Prozent aller Austeller und Kunden befürworten die Rückkehr zu Präsenzformaten, da die Live-Begegnung ein wesentlicher Faktor des Messe-Erlebnisses ist“, erklärt Martin Buhl-Wagner. „Aus diesem Grund sehen wir unverändert die Zukunft von Messen und Kongressen als Präsenzveranstaltungen, die jedoch um digitale Formate ergänzt und erweitert werden. Nur so kann die Leipziger Messe ihre Rolle als wichtiger Impulsgeber für die wirtschaftliche Entwicklung und internationaler Botschafter für die Metropolregion Mitteldeutschland künftig weiter wahrnehmen“, so Martin Buhl-Wagner weiter. 

Foto: Martin Buhl-Wagner, Geschäftsführer der Leipziger Messe GmbH

Rund 220 Fachleute aus Politik, Planung und Wissenschaft in den elf deutschen Metropolregionen diskutierten darüber hinaus in vier Themenforen über die Auswirkungen der Pandemie in den Bereichen Lebens- und Arbeitswelt, Innovation, Mobilität, Kongresse sowie Tourismus und Freizeit.  Über den aktuellen Forschungsstand dazu berichtete Dr. Markus Eltges, Leiter des BBSR:

„Die Pandemie hat gezeigt, dass das Unmögliche doch möglich ist. Daher müssen in Zukunft alle relevanten Akteure auf allen föderalen Ebenen besser auf den unmöglichen Fall vorbereitet sein. Die Starkregenereignisse am 14. Juli 2021 im Rheinland haben dies leider sehr deutlich gemacht. Bezogen auf die Pandemie scheint einiges auf dem Weg zur alten Normalität zu sein. Wir brauchen aber einen gesellschaftlichen Diskurs, welche guten Erfahrungen wir aus der Pandemie in eine neue Normalität überführen wollen. Dazu gehören klare Regelungen zum Homeoffice, aber auch Planungen und Projekte, die den Menschen in den Städten wohnortnahe grüne Erholungsflächen zur Verfügung stellen. Zu diesen Projekten zählen insbesondere auch Maßnahmen, die unsere Innenstädte als lebendige Orte erhalten. Bei allem muss es darum gehen, auch den Beiträgen zum Klimaschutz und zur Klimaanpassung ein großes Gewicht beizumessen.“

Foto: Dr. Markus Eltges, Leiter des BBSR, Bildnachweis: Schafgans DGPh

Der Initiativkreis Europäische Metropolregionen in Deutschland (IKM) ist die strategische Plattform der deutschen Metropolregionen dem alle elf Europäischen Metropolregionen in Deutschland angehören.

Das Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) im Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (BBR) berät als Ressortforschungseinrichtung die Bundesregierung bei Aufgaben der Stadt- und Raumentwicklung sowie des Wohnungs-, Immobilien- und Bauwesens.

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