Eine Lösung für den Fachkräftemangel, für schwere Industriearbeit und für effizientere Massenproduktion heißt Automatisierung. Industrieroboter können inzwischen in der Produktion fast alles, aber noch immer stehen Menschen am Fließband oder montieren Teile in der Fahrzeugproduktion. Denn bevor ein Roboter zum Einsatz kommt, ist noch immer viel Handarbeit bei der Programmierung notwendig. Dies ist in der industriellen Automatisierung der größte Kosten- und Zeitfaktor. Das Team AuRora von der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg hat sich der Herausforderung angenommen und mit seiner Innovation die Programmierung der Anlagen automatisiert.
„Im Rahmen des Projekts entwickeln wir eine Software, die ganze Roboteranlagen auf Knopfdruck innerhalb von Sekunden programmiert. Grundlage ist der umfangreiche Datenschatz aus zahlreichen Industrieprojekten. Damit kann die Software Bewegungen und Abläufe taktzeit-optimal erstellen und zusätzlich den Stromverbrauch reduzieren. Die Expertinnen und Experten am Rechner werden damit aber nicht überflüssig, sondern bekommen ein starkes Werkzeug an die Hand, um schneller, effizienter und sicherer neue Anlagen zu entwickeln und zu programmieren“, erklärt Erik May, Projektingenieur des Teams AuRora.
Einen großen Meilenstein hat das fünfköpfige Team jüngst mit der Bewilligung seiner Förderung in Höhe von 800.000 € durch das Programm „EXIST-Forschungstransfer“ vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz erreicht. Im Rahmen der 18-monatigen Förderperiode, die am 1. September 2023 beginnt, sollen einerseits weitere technologische Hürden der Softwareintegration abgebaut und andererseits der Vertriebskanal aufgebaut, ein Businessplan und Strategien für Vertrieb und Kommunikation erstellt sowie Kontakt zu potentiellen Investoren hergestellt werden. Mit Abschluss des Programms wird sich die Innovation im Vor-Prototypen-Status befinden und neben den aktuell bestehenden Ankopplungen an Softwarelösungen der Firmen KUKA und ArtiMinds RPS mit weiteren Softwareumgebungen verbunden sein. Abgesehen vom Millionenmarkt Fahrzeugbau kann die Innovation die Automatisierung auch in vielen weiteren Bereichen sprunghaft vorantreiben. Perspektivisch ist die Ausgründung aus der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg geplant.
Die Teilnahme am IQ Innovationspreis Mitteldeutschland ist für das Team mit wertvollen Erfahrungen verbunden: „Der IQ ist der erste Preis, auf den wir uns mit unserer Software beworben haben und wir waren direkt erfolgreich. Im Rahmen des Wettbewerbs haben wir insbesondere vom Pitch-Training und dem Videodreh zu unserer Innovation für künftige Gespräche mit potentiellen Investoren stark profitiert“, freut sich Erik May. Die nächste Pitch-Gelegenheit folgt prompt: Am 13. September 2023 präsentiert das Team seine Innovation beim ACOD Kongress bei Porsche in Leipzig den Entscheidern der ostdeutschen Automobilbranche.
Die Innovation wird im Video vorgestellt:
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