Mehr Strom aus der Sonne holen

19. August 2022
Die CE Cell Engineering GmbH aus Kabelsketal hat ein speziell angepasstes Verfahren entwickelt, mit dem Solarzellen materialschonend hergestellt werden können, um damit wesentlich effizientere Anlagen zu produzieren. Für die Skalierung auf die industrielle Massenproduktion erhielt das Unternehmen den Clusterpreis Energie/Umwelt/Solarwirtschaft des diesjährigen IQ Innovationspreis Mitteldeutschland.

Solarenergie ist der wahrscheinlich wichtigste Baustein der Energiewende. Wieviel Strom eine einzelne Zelle produziert, hängt dabei maßgeblich vom Herstellungsprozess ab. Sonnenenergie wird innerhalb einer Solarzelle in elektrische Energie umgewandelt. Eine Metallbeschichtung bündelt diese und leitet sie mit möglichst wenig Verlusten weiter. Wie diese Beschichtung bei der Herstellung aufgebracht wird, hat einen wesentlichen Einfluss auf die Effizienz der Anlage. Bisher werden silberhaltige Pasten bei über 800 Grad mit der Solarzelle verschmolzen. Das kann Teile der Zelle schädigen, womit entweder komplett Ausschuss entsteht oder die Effizienz leidet. Ein neues Verfahren der CE Cell Engineering GmbH aus Kabelsketal erlaubt es nun, bei wesentlich geringeren Temperaturen zu arbeiten.

„Mit unserer patentierten ‚LECO‘-Technologie wird nicht die komplette Solarzelle erhitzt, sondern nur die notwendigen Bereiche. So entstehen weniger Schäden, effizientere Solarzellen und ein geringerer Anteil an Ausschuss“, erklärt Eve Krassowski, Wissenschaftlerin bei der CE Cell Engineering GmbH. „Bisher lief das Verfahren nur im Testlabor. Mit eigens entwickeltem Equipment ist uns der Durchbruch zur industriellen Fertigungsreife gelungen. Die Innovation ermöglicht es erstmals, das schonende Verfahren auf herkömmlichen Produktionsanlagen einzusetzen und große Stückzahlen in kurzer Zeit zu produzieren“, so Eve Krassowski weiter.

Aktuell steht das im Jahr 2017 gegründete Startup kurz vor der Vertragsunterzeichnung zur Lieferung von Anlagentechnik für einen namhaften Solarzellenhersteller. Auf dem Weg zur Marktdurchdringung wird auch das Verfahren selbst weiter optimiert. So soll die Technologie dahingehend angepasst werden, dass sie künftig mindestens 4.000 Solarzellen pro Minute behandeln kann. Dazu will das Gründungsteam perspektivisch weiterhin am Standort Mitteldeutschland festhalten. „Auch wenn sich der Absatzmarkt aktuell noch in Asien befindet, füllt sich gleichzeitig das Solar Valley Mitteldeutschland. Außerdem sind mehrere große Projekte in Europa angekündigt“, erklärt Eve Krassowski. Dabei tritt die CE Cell Engineering GmbH bereits im internationalen Kontext auf. Ende September stellt das Unternehmen sein innovatives Verfahren im Rahmen der 8. World Conference on Photovoltaic Energy Conversion in Mailand vor.

Der Gewinn des Clusterpreis Energie/Umwelt/Solarwirtschaft beim diesjährigen IQ Innovationspreis Mitteldeutschland und die daraus resultierende große Sichtbarkeit haben der CE Cell Engineering GmbH insbesondere einen Schub bei der Suche nach neuen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern verschafft. „Wir waren überwältigt von der großen Resonanz durch den Sieg beim IQ. Dies spiegelte sich auch bei unseren ausgeschriebenen Stellen wider: Die Anzahl und die durchschnittliche Qualität der eingegangenen Bewerbungen war deutlich besser als vor unserer Teilnahme am Wettbewerb“, freut sich Eve Krassowski.

Stempel Mitteldeutschland 2021_farbe

Die Innovation wird im Video vorgestellt.

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