„Mit dem Ausstieg aus der Kohleverstromung bis 2038 steht auch der Arbeitsmarkt in Mitteldeutschland vor tiefgreifenden Veränderungen. Für die erfolgreiche Gestaltung dieses Transformationsprozesses braucht es deshalb neue Ansätze und regional abgestimmte Strategien bei der Bildung und Fachkräfteentwicklung, die neue Beschäftigungsperspektiven für die Region schaffen. Diese wollen wir im Rahmen des laufenden Strukturwandelprojektes „Innovationsregion Mitteldeutschland“ gemeinsam mit dem Deutschen Jugendinstitut entwickeln“, betont Henning Mertens, Handlungsfeldmanager „Wertschöpfung und Innovation“ der Europäischen Metropolregion Mitteldeutschland.
„Innovative Technologien und alternative Wertschöpfung verändern den Arbeitsmarkt und die Berufsbilder. Darauf müssen Bildungsangebote angepasst werden. Mit unseren Studien und dem Aufbau eines regionalen Bildungsmonitorings setzen wir den Grundstein für ein zukunftsorientiertes Bildungsleitbild in der Innovationsregion Mitteldeutschland“, erklärt Jenny Richter, Leiterin des Netzwerkbüros „Bildung im Strukturwandel in Mitteldeutschland (BiSMit)“, das beim Deutschen Jugendinstitut angesiedelt ist.
Im Rahmen der Kooperation planen EMMD und DJI einen intensiven Austausch von Studienergebnissen zu Bildungsthemen wie Berufsorientierung und Fachkräfteentwicklung. So werden die Ergebnisse des BiSMit-Bildungsmonitorings in die Strategie zur Gestaltung des Strukturwandels einfließen, die durch die Metropolregion Mitteldeutschland und ihre Partner bis Mitte 2022 erarbeitet wird. Parallel begleitet das BiSMit-Netzwerkbüro die zu Jahresende 2020 gestartete Studie „Fachkräfteentwicklung 2025+“. Die Studie untersucht die im Zuge des Kohleausstiegs zu erwartenden Veränderungen der Bedarfe und Angebote im Bereich Fachkräfte und soll strategische Ansätze und Instrumente zur langfristigen Absicherung des Fachkräftebedarfs der regionalen Unternehmen entwickeln. Außerdem vereinbarten die Europäische Metropolregion Mitteldeutschland und das Deutsche Jugendinstitut, den Erfahrungsaustausch und Wissenstransfer durch die gegenseitige Mitwirkung in ihren Gremien und an Veranstaltungen zu stärken. Darüber hinaus wollen beide Partner gemeinsame Formate zur Beteiligung von Kindern und Jugendlichen an der Gestaltung des Strukturwandels entwickeln.
BiSMit / Deutsches Jugendinstitut
Das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderte „Kompetenzzentrum Bildung im Strukturwandel“ soll die Braunkohleregionen bei der Entwicklung regionaler Bildungsleitbilder und Bildungsstrategien sowie beim Aufbau eines Bildungsmanagements und Bildungsmonitorings auf regionaler Ebene unterstützen. Das Netzwerkbüro für das Mitteldeutsche Revier trägt die Bezeichnung „Bildung im Strukturwandel in Mitteldeutschland – BiSMit“ und ist beim Deutschen Jugendinstitut (DJI) in Leipzig und Halle (Saale) angesiedelt. Das DJI ist eines der größten sozialwissenschaftlichen Forschungsinstitute Europas. Seit über 50 Jahren erforscht es die Lebenslagen von Kindern, Jugendlichen und Familien, berät Bund, Länder sowie Kommunen und liefert wichtige Impulse für die Fachpraxis.