Werkzeuge, Maschinenteile, technische Komponenten: Vor allem in der Fahrzeugherstellung ist der Verschleiß hoch. Verursacht durch ständige Reibung zwischen rauen Oberflächen sind die dadurch entstehenden Verluste für 23 Prozent des weltweiten Energieverbrauchs verantwortlich. 35 Milliarden Euro jährlich kostet der Verschleiß inklusive Reparaturen allein in Deutschland. Superharte Beschichtungen aus Kohlenstoff können hier Abhilfe schaffen. Bei der Herstellung entstehen in diesen Schichten jedoch hohe mechanische Spannungen, die dafür sorgen, dass sie schnell instabil werden und sich bei starker Beanspruchung ablösen können. Genau diese Herausforderung adressiert die ANTACON GmbH mit ihrer Innovation.
„Wir haben ein patentiertes Verfahren entwickelt, das es erstmals ermöglicht, extrem harte Beschichtungen ohne Spannungen aufzutragen. Dafür wird der Kohlenstoff im Vakuum verarbeitet und mit einem Laser vollautomatisiert in beliebigen Dicken aufgebracht. Die extrem haltbare Schicht erzeugt kaum Reibung, womit Schmiermittel gespart werden und viel weniger Verschleiß anfällt“, erklärt Hagen Grüttner, Geschäftsführer der ANTACON GmbH. „Die Teile sind damit bis zu zehnmal länger haltbar als mit herkömmlichen Beschichtungen. Das spart enorm viel Material, senkt Kosten und schont Energieressourcen“, so Hagen Grüttner weiter.
Dabei bietet das innovative Verfahren zum Verschleißschutz eine breite Palette an weiteren Anwendungsmöglichkeiten, beispielsweise beim Pressen von Tabletten in der Pharmaindustrie, bei der Herstellung von optischen Komponenten sowie Stanz-, Umform- und Schneid-Anwendungen.
Aktuell konzentriert sich das im Jahr 2021 gegründete Startup auf die Produktion von Prototypen und Kleinserien für verschiedene Kunden. Diese bilden die Vorstufe für den Aufbau der Serienproduktion an einem neuen Standort in Mittweida, der voraussichtlich Anfang nächsten Jahres bezugsfertig ist. Mit der räumlichen Vergrößerung will sich das vierköpfige Team außerdem personell verstärken. Perspektivisch plant die ANTACON GmbH die Auslizensierung der Technologie und das Anbieten entsprechender Anlagetechnik, damit ihre Kundinnen und Kunden ihre jeweiligen Komponenten individuell selbst beschichten können.
Der Gewinn des Clusterpreis Automotive beim diesjährigen IQ Innovationspreis Mitteldeutschland ist für das Gründerteam eine Bestätigung für den eingeschlagenen Weg. „Das Feedback der hochkarätigen Fachjury hat uns bestätigt, dass unsere Innovation den Zahn der Zeit trifft und große Bedarfe bei unseren Zielgruppen bestehen“, erklärt Hagen Grüttner. „Darüber hinaus hat uns die Teilnahme am IQ-Wettbewerb dabei geholfen, branchenübergreifend neue Kontakte zu knüpfen.“
Die Innovation wird im Video vorgestellt.
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