„Die Technologie der Wasserelektrolyse wurde in den letzten Jahren maßgeblich in Deutschland entwickelt. Nun gilt es den nächsten Schritt vom bisher projektgetriebenen zu einem kommerziellen Markt zu schaffen“, beschreibt Dr. Joachim Wicke, Vorstandsvorsitzender des HYPOS e.V., aktuelle Herausforderungen der Wasserstoffwirtschaft. Der Standort Deutschland sei aktuell Technologieführer im Bereich Wasserelektrolyse und Brennstoffzellen. Mit der Nationalen Wasserstoffstrategie gelte es nun, diesen technologischen Vorsprung im Bereich Forschung und Entwicklung als Exportpotenzial anzuerkennen und mit Wasserstoff Industriepolitik zu machen. „Denn Wasserstoff ist Wirtschaftskraft“, so Wicke weiter.
Foto: Dr. Joachim Wicke, Vorstandsvorsitzender des HYPOS e.V.
Im Positionspapier zur Nationalen Wasserstoffstrategie der Bundesregierung fordert das HYPOS-Konsortium die Bundesregierung auf,
- Grünen Wasserstoff als Energieträger der Zukunft anzuerkennen,
- Exportpotenziale der Wasserelektrolyse zu nutzen,
- geeignete regulatorische Maßnahmen zum industriellen Einsatz von Grünem Wasserstoff zu setzen,
- Grünen Wasserstoff für den Energietransport zu nutzen und
- Mobilität und Verkehr technologieoffen zu denken.
Bundesweit sind verschiedene Regionen durch bereits vorhandene Infrastrukturen prädestinierte Standorte für die flächendeckende Wasserstoffnutzung in Industrie, Energie und Verkehr. Diese Regionen gilt es als Experimentierräume für Grünen Wasserstoff anzuerkennen sowie technische Entwicklungen und regulative Ausnahmen testen zu lassen. Nur im Verbund kann Grüner Wasserstoff sein Potenzial ausschöpfen und Wirtschaftskraft sein.
Bereits seit 2013 arbeiten HYPOS-Partner aus Industrie, KMU und Forschung in über 25 Projekten an technischen Lösungen zur Wertschöpfungskette von Grünem Wasserstoff von der chemischen Umwandlung, über dem Transport und der Speicherung bis zu verschiedenen Anwendungsmöglichkeiten. Derzeit engagieren sich über 100 Unternehmen, Hochschulen und Forschungsinstitute als Mitglieder im Hydrogen Power Storage & Solutions East Germany e.V. Das Projektkonsortium verfolgt das Ziel, Grünen Wasserstoff aus erneuerbarem Strom im großtechnischen Maßstab für die Chemieindustrie, die Elektromobilität und die urbane Energieversorgung herzustellen. Im Rahmen einer Wasserstoff-Modellregion sollen dabei das Chemiestoffnetz, das Erdgasnetz sowie die elektrischen Netze in Ostdeutschland modellhaft miteinander vernetzt werden. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) fördert das Vorhaben im Rahmen des Programms „Zwanzig20 – Partnerschaft für Innovation“ bis zu 45 Millionen Euro.
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