Metropolregion Mitteldeutschland als grüne Wasserstoffregion

02. März 2021
Die Potentiale von grünem Wasserstoff für den Wirtschaftsstandort Mitteldeutschland diskutierten am Mittwoch dieser Woche regionale Unternehmen mit dem Bundeswirtschaftsministerium. Die Veranstaltung im BMW-Werk Leipzig wurde gemeinsam vom Sächsischen Staatsministerium für Energie, Klimaschutz, Umwelt und Landwirtschaft, dem Wasserstoffnetzwerk HYPOS und der Metropolregion Mitteldeutschland initiiert.

Sachsens Energie-Staatssekretär Dr. Gerd Lippold erklärte aus diesem Anlass: „Für die Dekarbonisierung aller Sektoren spielt Wasserstoff aus sauberen erneuerbaren Energien eine entscheidende Rolle. Erzeugung, Transport und Nutzung von Wasserstoff müssen wirtschaftlich sein. Das kann nur gelingen, wenn Fördermittelgeber hier Impulse für eine schnelle Skalierung setzen und wenn Angebot und Nachfrage möglichst regional zusammenpassen. Vor allem aber muss der Ausbau von Windparks und Solaranlagen beschleunigt werden. Dazu können auch große Unternehmen beitragen, die oft über große Flächen verfügen.“

„Die Region Leipzig-Halle-Leuna-Bitterfeld verfügt mit der vorhandenen H2-Infrastruktur sowie mit den hier den angesiedelten Erzeugern und potenziellen Nutzern über beste Vorrausetzungen als bundesweit bedeutsame Wirtschaftsregion für grünen Wasserstoff. Dieses enorme Potenzial gilt es jetzt gemeinsam mit den beteiligten Unternehmen, Ländern und Kommunen länderübergreifend durch konkrete Infrastrukturprojekte und Nutzungsszenarien zu realisieren“, betonte Jörn-Heinrich Tobaben, Geschäftsführer der Metropolregion Mitteldeutschland und Vorstand des Wasserstoff-Netzwerkes HYPOS.

Beim Umbau hin zu einer klimaneutralen Wirtschaft wird die zunehmende Erzeugung, Verteilung und
Nutzung von Wasserstoff (H2) eine entscheidende Rolle spielen. Neben technischen Herausforderungen
vom Anlagenbau bis zur Komponentenfertigung hat das Thema der H2-Infrastruktur und -Leitungsnetze
eine herausgehobene Bedeutung. Insbesondere in der Region Leipzig-Halle bieten sich
länderübergreifend bereits jetzt exzellente Möglichkeiten für eine großskalige Nutzung von grünem
Wasserstoff, da Erzeuger, Transporteure und Nutzer bereits wesentliche Grundlagen geschaffen haben.

Die BMW Group, die im Werk Leipzig bereits Wasserstoff in der Intralogistik einsetzt, und die DHL Hub
Leipzig GmbH haben verdeutlicht, wie wichtig der direkte Zugang zu einer Wasserstoffinfrastruktur für
den zukünftigen und bereits geplanten Bedarf ist. Mit der VNG AG, der Mitteldeutsche Netzgesellschaft
Strom mbH und der LVV Leipziger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH haben die Strom- und
Gasnetzbetreiber der Region die Gelegenheit genutzt, laufende Projekte und Planungen vorzustellen.
Gleichzeitig haben sie die Aufgaben skizziert, die im Hinblick auf Investitionen oder regulatorische
Hemmnisse noch bestehen. Vervollständigt wurde die intensive Debatte durch die Vorstellung der
Projekte und Planungen der Linde GmbH, die schon jetzt in der Region Wasserstoff erzeugt und ihre
Kapazitäten massiv ausweitet.

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