Die Nachfrage nach seltenen Metallen für Fotovoltaik, Energiespeicher und E-Mobilität steigt rasant. Die Ressourcen sind begrenzt und es besteht die realistische Gefahr, dass die Energiewende vom bereits heute spürbaren Rohstoffmangel ausgebremst wird. Dagegen kann Recycling helfen, jedoch werden die Hightech-Materialien derzeit kaum in großem Maßstab aufgearbeitet. Um diese Lücke zu schließen, fanden sich Ende 2019 mit Dr. Wolfram Palitzsch und Dr. Ingo Röver zwei Experten in Freiberg zusammen. Erfahrungen aus der Solarbranche trafen auf Expertise in der Kreislaufwirtschaft – die perfekte Kombination für die Gründung von LuxChemtech.
„Wir haben bestehende Prozesse mithilfe von Eigenentwicklungen zu Technologien für die Aufarbeitung von Silicium, Gallium, Indium aber auch Lithium und Silber kombiniert. Bestimmte Materialien lassen sich dabei ausschließlich mit chemischen Prozessen voneinander trennen – bis auf Molekülebene. Nur so lässt sich die Reinheit der Metalle erzielen, die für Hightech-Anwendungen zentral ist“, erklärt Dr. Wolfram Palitzsch, einer der beiden Geschäftsführer der LuxChemtech GmbH. „Der entscheidende Durchbruch besteht darin, die Dienstleistungen im industriellen Maßstab anbieten zu können. Das wird bisher so nicht praktiziert“, so Dr. Wolfram Palitzsch weiter.
Derzeit liegt der Fokus des Startups auf dem Ausbau des laufenden Geschäfts. So soll das Halbleiterrecycling zum Jahresende in den Dreischichtbetrieb überführt werden. Dazu will sich das 20-köpfige Team personell verstärken. Auch eine räumliche Vergrößerung ist vorgesehen: Das Unternehmen plant ab 2024 neben dem Standort in Freiberg ausgediente Solarmodule an einem Altlastenstandort im sachsen-anhaltischen Tangermünde aufzuarbeiten. Bereits jetzt ist die LuxChemtech GmbH mit ihrer Innovation auf internationalen Märkten aktiv. Die Hauptkunden sind neben nationalen auch europäische große Hersteller von Halbleitermaterialien. Perspektivisch sollen weitere Märkte erschlossen werden.
Der Gewinn des Clusterpreis Chemie/Kunststoffe beim diesjährigen IQ Innovationspreis Mitteldeutschland und die daraus resultierende große Aufmerksamkeit bedeutet für die LuxChemtech GmbH einen echten Marketing-„Booster“. „Der LinkedIn-Beitrag zum Clustersieg beim IQ-Wettbewerb ist bislang unser erfolgreichster Post gemessen an den Interaktionen. Wir waren überwältigt von den zahlreichen Gratulationen und sind dankbar für die große Sichtbarkeit auf Social Media“, freut sich Dr. Wolfram Palitzsch. Nach dem Erfolg beim IQ Innovationspreis Mitteldeutschland steht das Team auch schon mit dem nächsten innovativen Projekt in den Startlöchern: einem Verfahren, um aus den Silicium-Abfällen Wasserstoff- und Wasserglas herzustellen.
Die Innovation wird im Video vorgestellt.
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